Erfahrungs-berichte

Erfahrungsbericht-Maria

Mein Name ist Maria, ich bin 18 Jahre alt und gehe in die 8. Klasse Gymnasium in Graz.

Wie ging es dir vor der Behandlung und wie hast du dich bzw. du mit deiner Familie dazu entschlossen, diesen Weg zu wählen?
Vor der Behandlung ging es mir schlecht und ich wollte mir selbst nicht eingestehen, eine Essstörung zu haben. Als mein Vater mir die Behandlung vorgeschlagen hat, habe ich mich erst geweigert die Hilfe anzunehmen, da ich der Meinung war, selbst gesund werden zu können. Das habe ich jedoch zuvor schon versucht, bin aber jedes Mal gescheitert und meine Situation hat sich so nur verschlechtert. Ich konnte mich dann doch überzeugen lassen, weil ich und meine Eltern wussten, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Ich wusste, dass der Moment, in dem es mir besser geht, nicht einfach von selbst kommen wird und ich etwas tun muss, damit es mir besser geht.


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Wie hast du den Beginn der Behandlung erlebt (z.B. wie leicht oder schwer war es einzusteigen)
Was hast du bei der Online-Behandlung als hilfreich empfunden?
Es war sehr schwer für mich, in die Behandlung einzusteigen. Ich habe teilweise versucht, mich zu widersetzen oder überlegt, wie ich mich durch die Behandlung schmuggeln kann, da ich von meinen Angewohnheiten nicht loslassen wollte. Es ging jedoch trotzdem sehr schnell, bis sich mein kompletter Alltag verändert hat. Ich habe angefangen aus meiner Wohlfühlzone herauszusteigen, was für mich total neu und beängstigend war.

Wie war die Umsetzung im Alltag, war es gut zu integrieren?
Ja, in den Alltag war es gut zu integrieren. Da ich mein Handy sowieso immer dabei habe, war es einfach mit dem Team zu kommunizieren. Gut an der Online-Behandlung war, dass ich meine Gedanken immer auf der Plattform loswerden konnte, egal zu welcher Zeit.

Wie oft warst du mit deinem Therapieteam in Kontakt? Täglich?
An den meisten Tagen habe ich ein bis zwei Nachrichten an das Team geschrieben. Ich habe über alles nachgefragt, was mich besonders beschäftigt oder zweifeln lassen hat.

Ab wann hast du gemerkt, dass sich etwas zum Positiven verändert?
Eine Veränderung habe ich ziemlich schnell bemerkt. Am Anfang war das natürlich ganz und gar nicht einfach, es hat ein paar Wochen gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass es eine positive Veränderung ist. Dann konnte ich auch klarer denken und habe mich auf jeden Fall viel freier gefühlt.

Wie geht es dir jetzt und wie gelingt die Umsetzung nun nach Abschluss des Programms?
Jetzt geht es mir sehr viel besser als vor der Behandlung. Mir ist jetzt erst klar, dass ich wirklich krank war und ich habe das Gefühl, wieder normal denken zu können. Meine Krankheit bin ich in den 3 Monaten noch nicht komplett losgeworden, nun weiß ich aber wie ich weitermachen muss.

Gibt es sonst noch etwas, das du über die Zeit, in der dich das NoTube Team begleitet hat, sagen möchtest?
Ich denke, dass es jedem etwas bringen kann, die Hilfe von Experten anzunehmen. Das ist nicht nur wichtig, sondern meistens auch nötig. Obwohl ich das Gefühl hatte, mich sowieso damit auszukennen, wie man sich ernähren ‚sollte‘ und was ‚gesund‘ ist, hätte ich meine Essstörung allein nicht bekämpfen können. In den drei Monaten der Behandlung musste ich meine Überzeugungen ablegen und dem Wissen von anderen vertrauen.